(Die englische Originalversion dieses Textes stammt aus meinem Blog.)
Wäre die Welt perfekt, ließe sich jeder Garnstrang problemlos abwickeln. Aber die Welt ist nicht perfekt, und die wenigsten Stränge bestehen aus lauter brav und ordentlich nebeneinanderliegenden Garnschlaufen. Da braucht es nur ein Bad im Färbetopf oder einen kleinen Ausflug in Kinderhände, Katzenpfoten oder zu ähnlichen natürlichen Feinden des Garnstranges an sich, und schon ist das Resultat... ein verwirrter Strang. Manchmal sogar ein schier hoffnungslos verwirrter Strang.
Jetzt gibt es drei Möglichkeiten, mit dem Riesenknoten umzugehen. Möglichkeit Nummer eins? Mülltonne auf, völlig verwirrter Garnstrang rein, Mülltonne zu. Ja, das ist tatsächlich eine Möglichkeit, damit umzugehen, und nicht immer die schlechteste. Wenn das Garn nicht besonders toll war oder besonders dringend gebraucht wird, sich leicht wiederbeschaffen läßt, wenn man keine Lust auf die Entfitzerei oder keine Geduld dafür hat, wenn es Wolle war, die sich beim Verwirren zusätzlich auch noch verfilzt hat - manchmal ist die beherzte Entsorgung nicht nur die schnellste, sondern auch insgesamt betrachtet eine sinnvolle Lösung. Für wirklich teure Garne oder unwiederbeschaffbare Garne ist das allerdings nicht die Möglichkeit der Wahl. Gut, daß es dann Nummer zwei gibt: Eine Verwendung für das Garn finden, für die es nicht in einem Stück bleiben muß. Dann das Garn in Stücke entsprechend der benötigten Länge(n) schneiden - ein Stück weit aus dem verwirrten Strang herausziehen, die entsprechenden Stücke abschneiden, den entstandenen Knoten entwirren und so weiter und so fort, bis der Strang verarbeitet ist. (Natürlich empfiehlt es sich, die abgeschnittenen Stücke jeweils sorgfältig aufzuwickeln, sonst gibt es gleich die nächste Verwirrung.)